Wissen schafft... was?

Letztens kam mir in den Sinn, dass viele Wissenschaften heute sehr kalt geworden sind.
Sie sind nur noch rational. So aufregend gerade die Erkenntnisse der modernen Physik sind, so sehr bleiben uns Forscher fundamental menschliche Fragen schuldig. Was ist die Bedeutung dieser Entdeckungen? Wo ist der größere Sinn und der Zusammenhang? In welcher Weise könnten uns diese Erkenntnisse trösten und auf der menschlichen Ebene bereichern? Das alles interessiert viele Wissenschaftler nicht. Und nachdem auch die traditionellen Religionen für viele Menschen keine brauchbaren Erklärungen mehr bieten, kommt diese Aufgabe den modernen „Priestern“ zu, nämlich den Astrologen, Kartenlegern, Energetikern, Heilpraktikern und da und dort vielleicht auch den Psychotherapeuten.
Man mag von den Kolleginnen und Kollegen in den Beratungs-Sendungen, wie etwa Astro-TV, halten was man will, aber viele haben genau verstanden, was die Menschen hören wollen. Sie suchen Trost und Zuspruch, ähnlich dem Priester früherer Zeiten, der das erlösende „Deine Sünden sind dir vergeben“ sprach. Es ist, und das wird mir immer klarer, nicht jedermanns Sache, hart und selbstverantwortlich an sich zu arbeiten.
Es mag sein, dass das auch etwas mit der Entwicklung des Menschen zu tun hat, man muss sich im Stadium der Reife befinden, um überhaupt so etwas wie Innenschau und Reflexionsfähigkeit entwickeln zu können.
Nicht jeder ist dazu bereit, oder schafft dies alleine, und gerade deswegen würde eine weniger rationale Wissenschaft, welche dem Menschen den Sinn, seinen Platz und Zusammenhang im Leben versucht aufzuzeigen, benötigt werden.

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